Software-Projekte werden agil gemanagt, Mitarbeiter*innen der GenZ und Millennials schätzen Partizipation und Purpose, und divers werden alle abgeholt. Die IT-Unternehmen reagieren darauf: Sie organisieren sich dezentraler, holokratisch, selbstbestimmter. Die Individualisierung der Gesellschaft wird organisatorisch eingeholt und Unternehmen fragmentieren. Die Pandemie und das Home-Office haben auch ein gutes Stück dazu beigetragen.

Wofür steht dein Unternehmen? Kann man das noch fragen? Oder spricht man nur noch von Standorten, Abteilungen, Funktionen, Teams, Kreisen? Ähnlich wie sich unsere Gesellschaft beim Medienkonsum in Bubbles aufteilt, ziehen sich Organisationen in kleinste Einheiten zurück, einfach um Sicherheit zu haben, Identität im Kleinen zu spüren, arbeitsfähig zu bleiben. Das ist eine Adaption an veränderte Werte, immer mehr Geschwindigkeit, Vervielfältigung von Informationskanälen, einer zunehmenden Unübersichtlichkeit. Evolutionär pragmatisches Überleben. Hat seinen Preis.

Sicherlich ist es für Geschäftsführer und Vorstände schwierig, loszulassen. Und auch wenn dies zunehmend mehr gelingt: Loslassen heißt nicht alleine lassen. Denn die Führungskräfte und ihre Kommunikation bzw. Nicht-Kommunikation entscheiden darüber, ob der Laden in 1000 Einzelteile zerfällt oder ein übergreifender Zusammenhalt bestehen bleibt. Ein attraktives Außenbild über eine gelebte Unternehmenskultur zu schaffen, ist für eine Branche, in der es seit Jahrzehnten an Fachkräften fehlt, eine Conditio sine qua non. Wenn die Neuen on board sind, darf die Kommunikation aber nicht erlahmen oder sich nur noch im kleinsten hybriden Kreis abspielen. Führungskräfte sind kommunikativ die Schnittstellen und gefordert. Sind sie auch dafür gut gerüstet? Informieren ist die Basis: Wer hat schon die Zeit, sich eine umfassende Übersicht über die Branche und Wettbewerber zu verschaffen – ein entsprechender FK-Newsletter, der zudem Einordnungen und Abschätzungen enthält, wird gern gesehen. Interagieren  meint neben Managementevents, Videokonferenzen und persönlichen FAQs, auch die Befähigung durch Workshops, Coachings und kollegiale Beratung. Hieran arbeiten Kommunikation und HR Hand in Hand. Und nicht zuletzt geht es ums Inspirieren: Die Strategie muss lebendig sein, in Stories revolvierend erzählt werden, bei schwierigen Themen wird mit Q&As unterstützt, die Corporate Story oder auch die Change Story werden in immer neuen Facetten weitergereicht. Nur wer selbst entzündet und begeistert ist, kann dies auch weitertragen.

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