Beim WebTr3nd Day von MaibornWolff wurden am 30. November 2023 die Trends im Web 3.0 vorgestellt. Mit instruktiven Use Cases zeigten die Industrie-Experten von MW, wo die Reise hingeht: im Web, bei Apps, vom Digital Twin über AI und CoPilots bis hin zu AR/VR. Hier mein Eindruck zu ausgewählten Vorträgen.
Bei den Kunden von MW, die zwischen Weltmarktführern und Hidden Champions changieren, trifft es sich gut, wenn man den gleichen Arbeitsethos teilt: Was es nicht gibt, bauen wir selbst! Eindrucksvoll belegten dies Emil Nigl von den GROB-Werken und Emily Searle-White von MaibornWolff mit einer ChatGPT-Lösung für eine Präsentation von GROB auf der Weltleitmesse für Produktionstechnologie. Beeindruckend auch die kurze Zeit von vier Wochen, in der die Lösung realisiert wurde.
Holger Wolff beleuchtete in seinem Vortrag die Entwicklung zur Tokenization im Web3. Zum Einstieg erzählte er von einem Artikel im amerikanischen Wired vor 20 Jahren, der über den In-Game-Kauf einer Streitaxt für 4000 Dollar berichtete, was damals ziemlich verrückt klang. Heute aber arbeiten viele große Banken bereits an der Tokenisierung von Assets. Mit dem Lightning Network, einem Layer-2-Protokoll, das auf Bitcoin aufbaut und das Potenzial hat, Millionen von sofortigen Transaktionen pro Sekunde für Pfennige zu ermöglichen, steht ein neue Technologie zur Verfügung, die das Zeug hat, zum nativen Payment-Protocol des Web3 zu werden. Die Webolution geht weiter: Vom semantischen Web zum Internet of value. Wolff fordert in der Konsequenz auch, dass wir jetzt beginnen müssen, über Infrastruktur für digitale Assets in Unternehmen nachzudenken, denn das hat vielfältige Implikationen: für Tech, Security, Accounting, Governance usw.
Zum Abschluss wurde noch die Frage gestellt, was vom letzten großen Metaverse-Hype bleibt. Christopher Krass von MW stellte ein reichhaltiges 3D-Erlebnis vor, mit dem MW den Sieg beim BMW Supplierthon errungen hat: ein effizienter Fahrstil mit einem realen BMW wurde in ein unterhaltsames Game transformiert, das sowohl unterhalten als auch wirtschaftlichen Wert liefert.
Persönlich halte ich das Metaverse für sehr spannend. Die Entwicklungen in der Industrie (Omniverse, Xcelerator) versprechen neue Steuerungsmöglichkeiten und Effizienzgewinne. Im Endkundenbereich kommt es für einen Durchbruch auf die leichte Integration in den Alltag an: Die VR-Brille setze ich nur zu Hause im Wohnzimmer auf. Und das ist nicht die Disruption, die gerne mit dem Metaverse verbunden wird. Aber eine verdammte Axt brauche ich noch.
Weiterführende Lesetipps:
https://www.mckinsey.com/industries/financial-services/our-insights/web3-beyond-the-hype