Die Printmedien sind auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren: Publikumsmagnet. Ach wäre das toll, wenn wir mal einen Artikel über uns in der SZ, FAZ, WiWo, Handelsblatt, ZEIT oder gar der brandeins hätten… Neben der Schmeichelei für das eigene Ego war es dann auch noch wirklich so, dass man angesprochen oder angemailt wurde: Toller Artikel, den ich da über euch gelesen habe. Schon war die Kommunikationswelt wieder in Ordnung. Ist sie aber nicht mehr.

Unübersichtlich ist es im Zuge der Möglichkeit geworden, dass jedeR die Produktionsmittel heute selbst in der Hand hat: erst die ganzen Newsletter, dann die Blogs, Foren, beruflichen Netzwerke, schließlich Social Media. Mittlerweile treffen und informieren sich junge Zielgruppen innerhalb von Spielen: nicht um zu spielen, sondern um sich auszutauschen. Alles differenziert sich immer weiter aus, spaltet sich auf, spezialisiert sich. Stöhn: Man kommt nicht hinterher. Wo lesen, wo veröffentlichen?

Dabei muss man als Arbeitgeber voll umfänglich realisieren, dass man heute selbst der Veröffentlichungsort ist, den man früher mit der Printpresse anstrebte. Für IT-Unternehmen gilt zum Beispiel, dass die besonders begehrten Bewerber:innen als zweitwichtigste Informationsquelle die Unternehmens-Website angeben . Die Chance besteht hier, kuratierend den erwünschten Zielgruppen ansprechend zu begegnen. Aber weit gefehlt: ein bisschen Blog (oder gleich mehrere unübersichtlich nebeneinander), ein bisschen „Bester Arbeitgeber“, ach ja: die Success-Story darf nicht fehlen. Reicht ehrlich gesagt nicht. 

Gerade bei IT-Unternehmen, die dringend Fachkräfte suchen, liegt eine Lösung auf der Hand: Mit den Zielgruppen sprechen. Das heißt, neu gewonnene Mitarbeiter:innen fragen, wie und wo sie sich informieren, was sie lesen und schauen, was ihnen dabei gefällt und warum?! Ohne großartige Media- oder Marktforschung hat man so schnell belastbare Informationen, auf die man eine Veröffentlichungsstrategie mit der eigenen Website aufsetzen kann. Corporate ist das neue Leitmedium.

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